Seite drucken

Finanzmanagement und Finanzierungsgrundsätze

Das wichtigste Ziel des Finanzmanagements von HUGO BOSS ist die Sicherstellung ausreichender Liquiditätsreserven bei gleichzeitiger Minimierung der Finanzaufwendungen des Konzerns. So soll garantiert werden, dass der Konzern Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen und ausreichend Liquidität für das weitere Unternehmenswachstum zur Verfügung stellen kann. Risiko- und Chancenbericht, Finanzierungs- und Liquiditätsrisiken

Zentrale Bündelung des weltweiten Finanzmanagements

Die konzernweite Liquiditätssteuerung und die Überwachung der finanziellen Risiken werden zentral in der Treasury-Abteilung der HUGO BOSS AG gebündelt. Dem weltweiten Finanzmanagement liegen konzerneinheitliche Grundsätze und Richtlinien zugrunde. Auf Ebene der Tochtergesellschaften verantworten die Finanzleiter die Einhaltung der Treasury-Richtlinien.

Das externe Finanzierungsvolumen des HUGO BOSS Konzerns wird im Wesentlichen über die HUGO BOSS International B.V. aufgenommen. Damit wird der Finanzierungsbedarf der Konzerngesellschaften weitestgehend gedeckt. Nur in Einzelfällen nehmen die HUGO BOSS Gesellschaften Fremdkapital direkt auf, etwa wenn die Nutzung lokaler Kredit- und Kapitalmärkte wirtschaftlich vorteilhaft ist. Gehen die Konzerngesellschaften direkt externe Kreditgeschäfte ein, geben je nach Anforderung die HUGO BOSS AG oder die HUGO BOSS International B.V. Garantien oder Patronatserklärungen ab.

Die wichtigste Liquiditätsquelle des Konzerns stellen dabei die Mittelzuflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit der einzelnen Konzerngesellschaften dar. Grundlage für die Liquiditätsprognose sind eine dreijährige Finanzplanung sowie eine ergänzende Liquiditätsplanung auf rollierender monatlicher Basis mit einem einjährigen Planungshorizont, die von allen Konzerngesellschaften über ein zentrales Finanzberichtssystem erstellt wird. Damit ist der HUGO BOSS Konzern jederzeit in der Lage, den Finanzstatus sowie die künftige Entwicklung der liquiden Mittel zu überwachen und gegebenenfalls Steuerungsmaßnahmen abzuleiten.

Im täglichen Liquiditätsmanagement werden mithilfe effizienter Cash-Management-Systeme Liquiditätsüberschüsse einzelner Konzernunternehmen genutzt, um den Finanzbedarf anderer zu decken (Cash-Pooling). Durch diesen konzerninternen Finanzausgleich wird der externe Finanzierungsbedarf reduziert und Nettozinsaufwendungen optimiert.

Finanzierung

Bei der Auswahl der Finanzierungsinstrumente werden Marktkapazität, Finanzierungskosten, Investorendiversifikation, Flexibilität, Kreditauflagen und Fälligkeiten berücksichtigt. Konzernanhang, Textziffer 26 und Textziffer 29

Konsortialkredit sichert langfristig finanzielle Flexibilität

Der Konzern hat die finanzielle Flexibilität durch die Refinanzierung der im Mai 2013 ausgelaufenen syndizierten Kreditlinie langfristig sichergestellt. Ein Bankenkonsortium unter Führung der DZ Bank, der Landesbank Baden-Württemberg sowie der Unicredit AG gewährte den neuen syndizierten Kredit in Höhe von 450 Mio. EUR. Er besteht aus einer festen Tranche in Höhe von 100 Mio. EUR und einer revolvierenden Tranche von 350 Mio. EUR. Zum Bilanzstichtag war neben der festen Tranche die revolvierende Tranche in Höhe von 11 Mio. EUR in Anspruch genommen.

In ihrer Funktion als „In-House-Bank“ hat die HUGO BOSS International B.V. diese Mittel über konzerninterne Darlehen an Konzerngesellschaften mit erhöhtem Finanzierungsbedarf zur Verfügung gestellt. Diese Darlehen werden in der Landeswährung der jeweiligen Vertriebsgesellschaft begeben und haben größtenteils den Charakter eines Kontokorrentkredits. Zur Absicherung des dadurch entstehenden Fremdwährungsrisikos bei der HUGO BOSS International B.V. wurden für die wesentlichen Währungen Devisentermingeschäfte kontrahiert. Darüber hinaus ermöglichen Abzweiglinien der revolvierenden Tranche, Kreditziehungen in US-Dollar und britischem Pfund vorzunehmen. Zur weiteren Liquiditätssicherung verfügt der Konzern über bilaterale Kreditlinien im Gesamtvolumen von 111 Mio. EUR, von denen zum 31. Dezember 2013 69 Mio. EUR beansprucht wurden. Außer über die ungenutzten Kreditlinien in Höhe von 382 Mio. EUR verfügt der Konzern zum Bilanzstichtag über 119 Mio. EUR liquide Mittel, von denen 25 Mio. EUR auf Termingeldkonten mit einer Laufzeit von bis zu drei Monaten angelegt sind.

Finanzierungskonditionen

Der Konsortialkreditvertrag enthält eine marktübliche Vereinbarung zur Einhaltung der Kennziffer (Covenant) der Finanzierungsstärke, die als Verhältnis von Nettoverschuldung zu operativem Gewinn (EBITDA vor Sondereffekten) definiert ist. Konzernanhang, Textziffer 26

Finanzierungsstärke zum 31. Dezember1

Finanzierungsstärke zum 31. Dezember (Balkendiagramm)

1 Nettoverschuldung/EBITDA vor Sondereffekten.

Weitere Verbesserung der Finanzierungsstärke

Zum 31. Dezember 2013 lag HUGO BOSS hier wie bereits in den vorangegangenen Geschäftsjahren deutlich über dem geforderten Mindestwert. Durch die positive Entwicklung des operativen Gewinns und die verbesserte Nettoverschuldung hat sich die Finanzierungsstärke im Vergleich zum Vorjahr abermals verbessert. Zum Bilanzstichtag konnte die Kennzahl von 0,2 im Vorjahr auf 0,1 reduziert werden.

Die Finanzverbindlichkeiten des HUGO BOSS Konzerns sind größtenteils variabel verzinslich und unterliegen zum überwiegenden Teil einer kurzfristigen Zinsbindung. Von den variabel verzinsten Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 134 Mio. EUR waren zum 31. Dezember 2013 rund 112 Mio. EUR durch Payer-Swaps gegen einen Zinsanstieg gesichert. Weitere fest verzinsliche Darlehen unterliegen keinem Zinsänderungsrisiko. Konzernanhang, Textziffer 26

Ausserbilanzielle Finanzierungsinstrumente

Ergänzt wird die Finanzierung durch Operating-Leasing-Verträge für konzerneigene Einzelhandelsstandorte sowie für Logistik- und Verwaltungsimmobilien. Konzernanhang, Textziffer 32

Seite drucken